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47. Treffen des FCBD in Düsseldorf
Ein Besuch in der Mode – und Medienstadt

Nachdem im vergangenen Jahr in Freiburg zum ersten Mal das Treffen von einem Vertreter der „Kinder“-Generation veranstaltet wurde, kam dieselbe Altersstufe in diesem Jahr gleich nochmal zum Zuge. Die Mayordomas Barbara Trier und Alexandra von Reiswitz wollten es gemeinsam den Alten zeigen, dass sie es auch können, indem sie den Freundeskreis Chilenischer Burschenschaften in Deutschland nach Düsseldorf einluden.
Die Vorbereitungen starteten bereits zwei Jahre vorher mit der Suche nach einem Grillplatz und einem passenden, bezahlbaren Hotel, möglichst in der Nähe. Nach längerem Hin und Her wurden sie in Ratingen, einem kleineren Ort bei Düsseldorf, fündig. Allerdings gab es auf dem Grillplatz nur eine kleine Hütte, die bei Regen nie und nimmer für 80 – 90 Leute ausreichen würde. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Wetter war traumhaft bis in den Abend hinein, und auch an den nächsten Tagen war es akzeptabel. Auffallend war wieder die steigende Anzahl von Kindern und Enkeln der Gründergeneration, was für den Fortbestand des FCBD weiterhin hoffen lässt. Die Mayordomos für die nächsten drei Jahre stehen jedenfalls schon fest.
Der Grillplatz lag ein paar Kilometer von dem Ort entfernt, mitten im Grünen. Ein kleiner Bach sorgte den ganzen Nachmittag für nachhaltiges Vergnügen der Kleinen, man kann sich vorstellen, wie sie danach aussahen!
Die Gäste waren ab 14 Uhr eingetrudelt und hatten schon von weitem den Grillgeruch in der Nase. Die Mayordomas hatten nämlich große Stücke von argentinischem Roastbeef eingekauft, die frühzeitig auf den Grill gepackt wurden, damit sie schön langsam gebraten werden konnten. Bernd Trier als Chefkoch hat aufgrund seiner argentinischen Vergangenheit ein Meisterwerk vollbracht – wir waren uns alle einig, dass wir selten so gutes Fleisch gegessen haben. Die mitgebrachten Salate schmeckten hervorragend, ebenso wie der Kuchen, der im Laufe des Nachmittags aufgetischt wurde. Später gab es dann die traditionelle Suppe. Es wurde wieder einmal recht spät, bevor alle Gäste im Hotel zurück waren. Es gibt ja so viel zu erzählen, da man viele der Teilnehmer  in der Regel nur dieses eine Mal im Jahr sieht.

Medienhafen
Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es am Sonntag gemeinsam mit der Straßenbahn zum Düsseldorfer Medienhafen am Rhein. Dazu muss man sagen, dass die Flüsse in Deutschland seit jeher viel befahrene Verkehrsadern sind, die in direkter Konkurrenz zu Schiene und Straße stehen, was den Gütertransport angeht und die immerhin 12% der Transportleistung in Deutschland ausmacht (Straße = 65%, Schiene = 23%).
Der Düsseldorfer Hafen hat allerdings erst relativ spät an Bedeutung gewonnen. So wurde der Rheinhafen Düsseldorf erst 1896 nach vielen Jahren der Planung eröffnet. Nach der teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er wieder ausgebaut und erreichte in den 60iger Jahren seine größte Ausdehnung. 1974 beschloss der Rat der Stadt eine Schrumpfung des Hafens, nachdem die Stadt sich immer mehr zum Dienstleistungszentrum wandelte. Auf den dazu gewonnenen Flächen wurden ab 1985 gezielt Medienbetriebe zur Ansiedlung ermuntert. Durch gute Koordination mit kurzen Entscheidungswegen zwischen Politik, Geldgebern, Nutzern und Architekten gelang es, in kurzer Zeit eine bunte Mischung aus Büros, Gastronomie und Wohnungen zu schaffen. Dabei wurden einerseits denkmalgeschützte Bauten restauriert, andrerseits durfte sich die „Creme de la Creme“ der modernen Architektur hier austoben, z.B. Frank O. Gehry (Guggenheim Museum Bilbao) und David Chipperfield (Neues Museum Berlin).Uns wurde nun in kleinen Gruppen unter der Führung von speziell ausgebildeten Stadtführern ein großer Teil dieser Gebäude nahegebracht.
Anschließend sind wir eine gute halbe Stunde am Rhein entlang zu unserem nächsten Ziel spaziert, der Privatbrauerei „Im Füchschen“, einer Institution in der Düsseldorfer Altstadt. Hier haben wir das typische Altbier probiert und auch den kleinen Happen für zwischendurch zu uns genommen.

Altstadt
Der Nachmittag gehörte der Altstadt von Düsseldorf, mit anderen Führern, die uns ein wenig von der Geschichte der Stadt erzählten. Sie entstand als „Dorf an der Düssel“ die hier in den Rhein mündet. Im Jahre 1288 erhielt sie die Stadtrechte und wurde später die Residenz der Herzöge von Berg. Wie fast jede grössere deutsche Stadt hatte auch Düsseldorf eine wechselvolle Geschichte, in der sich immer wieder Erbfolgeauseinandersetzungen mit ruhigeren Zeiten abwechselten. Besonders verehrt wird bis heute Johann Wilhelm II von der Pfalz, genannt „Jan Wellem“ (1658 – 1716), verheiratet mit einer Medici, der die Stadt zu einem kulturellen Zentrum machte und an den heute noch vieles erinnert. Düsseldorf wurde im 2. Weltkrieg zu 50% zerstört, aber die Altstadt ist mehr oder weniger erhalten geblieben. Sie ist mit ihren engen Gassen und mehr als 200 Restaurants und Kneipen auf weniger als einem halben Quadratkilometer bekannt und beliebt.
Übrigens gibt es viele bekannte Düsseldorfer, wie z.B. Heinrich Heine, Robert Schumann, Joseph Beuys und Jörg Immenhoff (moderne Maler), Heinrich Spoerl (Autor der „Feuerzangenbowle“) und, nicht zu vergessen, Claudia Schiffer!
Nach dem Altstadtbesuch ging es gemeinsam mit der Strassenbahn zurück ins Hotel,, wo man sich vor dem festlichen Abendessen ausruhen, umziehen und/oder weiter warmquatschen konnte. Um 19.00 Uhr gab es den Aperitif – Pisco Sour, dessen Rezept sich der Restaurantchef aus dem Internet besorgt hatte und der richtig gut schmeckte. Dann folgte ein langer Abend mit einem vorzüglichen Buffet, angeregten Gesprächen und einem herzlichen Dankeschön an die Mayordomas von Ingward Bey im Namen aller Anwesenden.
Das Treffen klang für die Unentwegten am Montagmorgen im Biergarten „Galerie Burghof“ mit Blick auf den Rhein aus, und es hiess Abschied nehmen bis zum nächsten Jahr im Raum Oldenburg, wo uns Dr. Germán Flitz willkommen heissen wird.


Alfred v. Reiswitz
Buchholz / Deutschland

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